Vortrags- und Diskussionsabend mit Christoph Flügge

Freitag, 20. Mai 2011, 20 Uhr
Ort: Haus der Donau, Kronengasse 4/3, 89073 Ulm

Christoph Flügge war von 1978 bis 2007 in verschiedenen Funktionen in der Berliner Justiz tätig, unter anderem als Staatsanwalt, Strafrichter, Leiter des Strafvollzuges und Justizstaatssekretär. 2008 wurde er zum ständigen Richter am UNO-Kriegsverbrechertribunal für das ehemalige Jugoslawien in Den Haag berufen, das seit 1993 in mühseliger Arbeit die Verbrechen im ehemaligen Jugoslawien aufarbeitet und zum Ziel hat, die Hauptverantwortlichen für die Verbrechen vor Gericht zu bringen.
Über 160 Menschen wurden vor dem Tribunal bereits angeklagt wegen Völkermord, Verstoß gegen das Kriegsrecht oder Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Das Tribunal hat der Straflosigkeit für Staatsoberhäupter, Regierungsmitglieder und Generäle ein Ende gemacht. Immer noch flüchtig ist der Ex-General und mutmaßliche Kriegsverbrecher Ratko Mladić. Dessen von der EU geforderte Auslieferung gilt als eines der Haupthindernisse für die Aufnahme Serbiens in die EU.
Auf Einladung der Europäischen Donau-Akademie berichtet Christoph Flügge über seine Erfahrungen, über Mammutprozesse, über Arbeitsweise, Organisation und Zukunft des Gerichts und diskutiert die Frage, was ein solches internationales Strafgericht bewirken kann.

Eintritt frei