Truckers on the Danube route

„Gesichter der Donau“ – Seien es die jungen Akademiker/innen, die immer noch in Scharen ihre Heimatländer in Südosteuropa in der Hoffnung auf eine bessere Zukunft zu verlassen suchen, seien es die Pflegekräfte aus den Balkanländern, die hier in unseren Krankenhäusern und Pflegeheimen arbeiten bzw. dringend gebraucht werden, seien es die jungen IT-Spezialisten z.B. aus Rumänien, die in Deutschland und Österreich den Digitalisierungsprozess mit voranbringen: die „Gesichter der Donau“ sind vielfältig und sagen mehr aus über die gesellschaftliche und ökonomische Wirklichkeit im Donauraum als nackte Zahlen. Die Europäische Donau-Akademie will diese Gesichter in den nächsten Jahren vorstellen – mit Veranstaltungen verschiedener Formate, Interviews und Publikationen. 

Beginnen wollen wir mit einem Berufszweig, der uns auf den Straßen und Raststationen, an den Grenzen und Brücken des Donauraums ständig in großer Zahl begegnet: den „Truckers on the Danube Route“, den Berufsfahrern auf ihren großen LKWs – häufig bulgarischer und rumänischer Staatsangehörigkeit.

Fahrer von Lastkraftwagen sind meist wahre Experten Europas. Sie überqueren oft täglich mehrere Landesgrenzen in Europa, kennen die europäischen Verkehrsrouten, Eigenheiten der Länder – sie sind eine interkulturelle Gemeinschaft, die täglich gemeinsam auf unzähligen Rastplätzen entlang unserer Autobahnen ruht. LKW-Fahrer sind eine besondere Gruppe von Menschen: weniger als 2% der Berufskraftfahrer sind Frauen, sie arbeiten häufig etwa 80 Stunden in der Woche, sind über lange Zeit fern der Heimat und der Familie und sind gleichzeitig eine wenig anerkannte Berufsgruppe. Trotz ihrer Präsenz auf den Straßen Europas und ihrer Bedeutung für die Versorgung der Menschen und die europäische Wirtschaft, ist oft wenig von ihnen bekannt.

Das Projekt „Truckers on the Danube Route“ wird mit Veranstaltungen und Medien der Öffentlichkeit das Leben der Lasterfahrer entlang der Donau näherbringen, ihnen eine Stimme geben und ihre Bedeutung für Wirtschaft und Gesellschaft im Donauraum aufzeigen. „Truckers on the Danube Route“ wird in enger Zusammenarbeit mit dem Institut für empirische Kulturwissenschaft der Universität Tübingen realisiert und von der Baden-Württemberg Stiftung gefördert.

logo_BW-Stiftung