Duna Romani Luma
Die Integration und Förderung der Roma – Gemeinschaften ist eine der größten Herausforderungen in den südosteuropäischen Donauländern und eine zentrale Aufgabe der EU – Strategie für den Donauraum. Etwa 80% der 12 Millionen europäischen Roma leben in Rumänien, Bulgarien, der Slowakei, Ungarn und Serbien vor allem in den ärmeren und entlegeneren Gebieten – unter z.T. immer noch menschenunwürdigen Verhältnissen und mehr oder weniger offen diskriminiert. Durch die Armutsmigration sind auch die Regionen an der oberen Donau wie Baden-Württemberg davon betroffen. Im Grundsatz geht es auch darum, die Ursachen dieser Migration langfristig durch eine Verbesserung der Lebensverhältnisse der Roma in den Herkunftsländern zu bekämpfen.
Die Europäische Donau-Akademie hat 2015 unter dem Titel „DUNA ROMANI LUMA (Die Welt der Roma an der Donau)“ ein mehrteiliges Roma-Inklusionsprogramm auf den Weg gebracht: ein langfristig angelegtes interkulturelles und intergenerationelles Bildungsprojekt, das mehrere Maßnahmenbereiche integriert und bisher erfolgreich durchgeführt wurde. Im Kern geht es um lebensbegleitende Kompetenzentwicklung und damit verbunden um Formen des Dialogs zwischen Roma und Nicht-Roma. Finanziert wird das Projekt vom Staatsministerium Baden-Württemberg; weitere Partner sind u.a. der Rat der Donaustädte und -regionen, die Baden-Württemberg Stiftung und die Stadt Ulm. Ziel ist der Aufbau einer nachhaltigen Projektplattform zur Förderung von Ausbildung und Beschäftigung der Roma-Gemeinschaften.
Im Rahmen dieses Projektes findet seit 2017 ein Schüleraustausch-Programm zwischen dem Gandhi-Gymnasium in Pécs/Ungarn und dem Anna-Essinger-Gymnasium in Ulm statt (eine Fortführung des Programms musste 2020 wegen der Corona-Pandemie vorerst auf Eis gelegt werden). Im Jahr 2019 fand auch zum ersten Mal ein Austauschprogramm zwischen der renommierten Rajkó-Musikschule Budapest und der Musikschule Ulm statt.
Mit Fokus auf den kulturellen Dialog zwischen Roma und Nicht-Roma zum Abbau von Vorurteilen fand vom 13. bis 21. September 2019 in Ulm eine Sinti- und Roma-Kulturwoche unter der Bezeichnung ROMNO POWER FESTVAL statt. Sie wurde von der Europäischen Donau-Akademie in Zusammenarbeit mit dem baden-württembergischen Landesverband der Sinti und Roma veranstaltet und stand unter der Schirmherrschaft von Ministerpräsident Winfried Kretschmann. Mit Konzerten, Lesungen, Filmen, Diskussionen, vielen Begegnungen und zahlreichen Teilnehmern wurde die Vielfalt der Kultur und Lebenswelt der Sinti und Roma vermittelt – als bewusster Beitrag gegen Rassismus, Hass und Rechtspopulismus in unserer Gesellschaft. Folgerichtig wurde im September 2020 in den Räumen der EDA eine Beratungsstelle des Landesverbands der Sinti und Roma Baden-Württemberg eingerichtet.
Ausführliche Informationen mit vielen Fotos zu DunaRomaniLuma und unsere Projektpartner finden Sie auf unserer Projektwebsite