Prof. Dr. Klaus-Michael Bogdal, Universität Bielefeld
Freitag, 30. November 2012, 20 Uhr
Ort: vh Ulm Einsteinhaus, Club Orange
Gebühr EUR 5,00/4,00
Geborene Diebe und Lügner, Gefährten des Satans, Waldmenschen, unzähmbare Wilde, eine Bande von Asozialen… Dies sind nur einige der Zuschreibungen, mit denen die Romvölker Europas in den letzten 600 Jahren ausgegrenzt wurden. Im Europa an der Schwelle zur Neuzeit waren sie – ein schriftloses Volk, das sich den gesellschaftlichen Umbrüchen entzog – nicht kompatibel. Als „Strandgut aus einer vergangenen Zeit am Ufer der Moderne“ wurden sie ausgegrenzt und verfolgt. Und es wurde das Bild vom Zigeuner erfunden: geschichtslos, kulturlos, wild. Wie es möglich wurde, dass jahrhundertealter Hass in einem Spannungsverhältnis von Faszination und Verachtung sich bis heute halten konnte, zeigt Klaus-Michael Bogdal im europäischen Vergleich.
Eine Zusammenarbeit zwischen vh Ulm, Europäische Donau-Akademie, Donauschwäbisches Zentralmuseum, Dokumentationszentrum Oberer Kuhberg und Buchhandlung Mahr.